Magie in Noras

Die Fähigkeit Magie zu wirken ist selten in Noras. Vor dem Bau der Akademie in Weißlauf gab es keine Institution, wo Menschen die mystischen Wege der Magie erlernen konnten. Die wenigen Magier, die man in Noras treffen konnte, kamen mit Schiffen über das Meer und hatten ihre Fähigkeiten im Ausland erlernt.

Im Jahre 1063 wurde von Graf Gered II. von Silberwasser, Graf von Isenbergen, der Auftrag erteilt, einen Ort zu schaffen, wo unter anderen Wissenschaften Magie gelehrt werden sollte.

Die jüngsten Ereignisse in Noras, besonders in der Grafschaft Falkenstayn, bei denen neben klerikaler auch mit arkaner Magie gegen die Anhänger dunkler Götter gekämpft wurde, zeigten den Nutzen, den ausgebildete Magier für das Königreich haben können.

Die Akademie wurde im Falkenstayner Jarlstum Weißlauf gebaut, da der Norden des Landes durch Aufnahme zahlreicher Stämme der Freien und die Angriffe der Vonduranhänger in Aufruhr war. Die Akademie soll ein Schritt in eine neue Zukunft sein und Wissen und Sicherheit versprechen.

Ebenso sollten Magier, mit ihren außergewöhnlichen und teilweise gefährlichen Fähigkeiten weit entfernt von der Königsstadt ausgebildet werden, bis sie ihre Fähigkeiten beherrschen und ihre Umwelt nicht durch Unfälle oder dergleichen gefährden.

 

Die Aufnahme

Nicht jeder Mensch besitzt die Voraussetzungen um an der Akademie Magie zu lernen. Nur wenige werden mit dem Potenzial geboren, die magischen Kräfte für sich nutzen zu können.

Um dieses Potenzial festzustellen, müssen Anwerber sich einer einfachen Prüfung unterziehen.

Es gibt zwei grundlegende Möglichkeiten, bei der Akademie aufgenommen zu werden. Entweder entdeckt ein wandernder Magier, ein Vitkar, das Potenzial auf seinen Reisen und lädt die Person zur Akademie ein, oder die Person, die Magie erlernen möchte, stellt sich bei der Akademie vor und wird dort geprüft.

 

Wer Magie erlernt

Der Adel im Süden von Noras hat seit der Eröffnung der Akademie begonnen, Magie als ein potenzielles Werkzeug zu sehen. Im ewigen Wettstreit einzelner Adelshäuser um die Gunst der höher gestellten, in anhaltenden Fehden, oder auch um nicht im Schatten des magiekundigen Nachbarn zu stehen, wählen sie den Gang nach Weißlauf um sich prüfen zu lassen. Die Akademie heißt diese Adligen willkommen, da es ihre Investitionen sind, die die Einrichtung am besten finanzieren.

Das einfache Volk, das mehr mit den Problemen des täglichen Lebens beschäftigt ist, sucht weitaus seltener den Weg zur Akademie. In dieser Gesellschaftsschicht werden neue Anwerber meist von Vitkar, den reisenden Magiern, gefunden, geprüft und zur Akademie eingeladen. So kann es auch vorkommen, dass Leibeigene von ihren Herren losgesagt werden, damit sie Magie erlernen können.

Viele Magier aus einfacheren Verhältnissen bleiben nach ihrer Ausbildung der Akademie erhalten und stellen ihre Kräfte ihren Dienst.

Angehörige der Akademie werden Vitkar genannt, was einem alten norasischen Dialekt entspringt. Vitkar bereisen das Land und untersuchen seltsame Geschehnisse. Beim einfachen Volk ist der Glaube verbreitet, dass Vitkar auch abtrünnige Magier und sogar Anhänger der Vondur jagen und zur Strecke bringen. Die Akademie besteht hingegen darauf, dass dies nur eine Nebenaufgabe der Vitkar sei, die vor allem Wissen sammeln und so die Möglichkeiten der Akademie erweitern sollen.

Nicht alle Vitkar sind Magier, da auch Alchemisten und profane Gelehrte auf Reisen diesen Titel tragen. Für das einfache Volk kann es schwer sein die verschiedenen Professionen zu erkennen.

 

Magie und klerikale Wunder

Für einen Laien kann es schwer sein, einen Unterschied zwischen arkaner Magie und klerikalen Wundern zu erkennen. Dabei gilt zu beachten, dass Priester, die Wunder wirken, nur Katalysatoren für ihre Götter sind. Der Gott lässt einen Teil seiner Macht in den Priester fließen, um so die Wunder bewirken zu können. Diese Tatsache macht klerikale Wunder potenziell um ein vielfaches mächtiger als die Magie, die ein Magier aus eigener Kraft beherrschen kann.

 

Magie und Recht

An der Akademie von Weißlauf werden nur Norasier aufgenommen. Fremde Völker, wie etwa die Freien aus dem Nebelgebirge, müssen den norasischen Glauben annehmen und einem norasischen Herren die Treue schwören.

Es ist möglich, von der Ausbildung ausgeschlossen zu werden. In schwerwiegenden Fällen kann ein Gremium aus Vertretern des Belenortempels und des Varlaxglaubens hinzugezogen werden, um festzustellen, ob eine Blutlinie verdorben ist. Wenn in einer Familie boshafte Taten in großem Maß bekannt sind, kann sie für eine bestimmte Zahl von Generationen von der Akademie ausgeschlossen werden.

Vitkar, die durch das Land reisen, unterstehen dem Landrecht und müssen sich den Gesetzen des Jarl, Baron oder Graf beugen. Die Fähigkeit Magie zu üben, macht einen Menschen vor dem Recht nicht besonders.

Ebenso ändert sich der Stand eines Magiers nicht. Ein adliger Magier behält seinen Titel, während ein Magie wirkender Bauer auch nach vollendeter Ausbildung Teil des niederen Volkes bleibt.

Wenn zwei Menschen im Streit ihren Zwist in einem rhiannongefälligen Ehrenduell beilegen wollen, steht ihnen die Wahl der Waffen frei. Im Rhiannontempel wurde entschieden, dass der Kampf mit Magie erlaubt ist, solange beide Kontrahenten dem zustimmen.

 

Meinungen im Volk

Magie ist nicht Teil des norasischen Alltags geworden. Die wenigsten Norasier haben je in ihrem Leben einen Magier auch nur gesehen. Seit der Gründung der Akademie hat das Bild des Volkes angefangen, sich zu verändern.

Der Adel im Süden von Noras sieht in der Magie Möglichkeiten. Im Ränkgespiel des Adels kann sich Magie zu einem entscheidenden Werkzeug entwickeln.

Bei den Bürgern in den größeren Städten herrscht verbreitet Neugierde zum Thema Magie. Besonders entlang der Hauptstraße hört man sich in Tavernen Geschichten von der Akademie und den zu erlernenden Künsten an.

Die einfachen Bauern, die in ihrem Leben wenig mehr kennenlernen als ihr eigenes Dorf, sind geprägt von Vorurteilen, Skepsis und Ehrfurcht, die allesamt mehr von Märchen und Erzählungen als von wahren Geschichten geformt sind.

Von allen Grafschaften hat Falkenstayn das natürlichste Verhältnis zur Magie und jenen, die sie erlernen und ausüben. Diese Tatsache liegt darin begründet, dass sich die Akademie von Weißlauf in Falkenstayn befindet. Die Menschen haben mehr Kontakt zu Magiern und nicht nur zu Geschichten.

Der geographische Nachbar von Falkenstayn, die Grafschaft Galen hingegen, steht der Magie mit größerer Vorsicht gegenüber. Weder herrscht hier direkter und ständiger Kontakt zu Magiern wie in Falkenstayn, noch sind die Adligen in Galen an Magie als Werkzeug interessiert wie im Süden. Die Galen verlassen sich in ihrem herkömmlichen Denken auf das, was sie seit Generationen kennen und lösen Probleme lieber mit harter Arbeit als mit Magie.

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