Tempel des Rhenjir

Stichworte: Feuer, Stahl, Handwerk, Städte, Fürsprache, Schutz, Verteidigung, Heimat
Beinamen: Der Fürsprecher, Schutzherr des Handwerks, der stählerne Schild, Verteidiger der Städte
Heiliges Tier: Wachhund (treuer Gefährte der Menschen)
Heiliger Edelstein: Rubin (das Feuer)
Farben: Rot Wunderkräfte der Priester: Wärme des Herdfeuers, Unzerbrechlicher Stahl (Waffen-, Schild-, und Rüstungsweihe), Handwerkssegen
Symbole: Hammer, Feuer/Flamme

Dogma

Das Feuer vertreibt die Finsternis und wärmt die Hütten. Das Feuer formt den Stahl. Mit dem Stahl bekämpft man die Finsternis.
Das Heim der Menschen ist die Siedlung, nicht der Wald. Die Festung der Menschen ist die Stadt nicht der Berg.
Die Menschen sind dem Göttervater untertan, doch die Welt ist den Menschen untertan.
Den Menschen ist das Handwerk gegeben, um über die Welt zu herrschen.

Leitsätze

Wer fragen stellt, muss bereit sein die Antworten zu hören.

Nur wenn die Menschen gegen die Finsternis stehen, stehen die Götter an ihrer Seite.

Wer den Geboten der Götter folgt hat stets Gnade verdient.

Der Menschen Werk dient den Menschen.

Nebengötter und Heilige

Die Rhenjir-Tempel kennt viele Heilige, denn jede große Stadt hat einen Gründer und jeder der Gründer ist ein Heiliger Rhenjirs. Auch in den Reihen der verstorbenen Tempeloberhäupter finden sich Heilige, wie Inglind, die erste Herrin von Feuer und Stahl. Tatsächlich finden sich aber keine Halbgötter in seinem Gefolge und seine himmlische Gefolgschaft besteht stets aus Menschen, die sich ob ihrer Taten auszeichnen und von Rhenjir erhoben wurden.

Varlaxder Wissensbringer, Sohn von Feuer und Wogen Der Sohn von Marha und Rhenjir hat eine eigene Geschichte und ist seinen Weg gegangen, um seinen eigenen Platz im Pantheon zu finden.

Gläubige

Die Anhänger des Rhenjir-Tempels finden sich sowohl unter den Schmieden und den Handwerkern, denen Rhenjir ein Schutzpatron ist, aber auch generell die Bewohner größerer Städte sehen in dem Gott, der das Feuer und die Städte gebracht hat, einen Beschützer, der vielleicht nicht so mächtig wie sein Vater Belenor ist, aber dafür von größerer Milde. Während er im Süden vor allem als Schutzherr der Städte verehrt wird und als Verteidiger von dessen Aufstieg, ist die Verehrung von Rhenjir im Norden Noras mehr auf das Feuer zentriert. Ob es nun das wärmende Herdfeuer ist oder die Flammen, vor denen die Finsternis weicht.
Hauptsitz des Rhenjir-Tempel ist die größte und mächtigste Stadt des Landes: Königsstadt Noras.
In allen Landesteilen wird er als Patron von Handwerk und Baukunst verehrt und der Bau jedes Hauses beginnt mit dem Setzen des Rhenjir-Steins, der von einem Priester gesegnet wird und der dafür für den Tempel eine entsprechende Spende entgegennimmt.

Rhenjir wird als Mittler zwischen den Menschen und Belenor gesehen, weswegen viele Menschen, die sich Gnade wünschen oder ein mildes Urteil, Rat im Rhenjir-Tempel suchen, dort ihre Sünden beichten und dann bitten Fürsprache zu halten. Der Rhenjir-Tempel selbst sucht dann eine angemessene Strafe und schlägt diese dem Belenor-Tempel oder dem Landesherrn vor, je nachdem um welches Verbrechen es sich handelt. Dies wird in der Regel akzeptiert. Eine Position, die der Tempel auch dadurch verbissen verteidigt, dass er nie zu milde Urteile spricht. Aber stets berücksichtigt der Tempel die Situation und die Umstände im Einzelfall.

Der Rhenjir-Tempel gehört zu den politisch sehr aktiven Tempeln, die ihre Macht und ihren Reichtum nutzen, um Stärke von Noras und insbesondere seiner Städte aufrecht zu erhalten. Der größte Feind des Rhenjir-Tempel ist dabei der häretische Glaube der freien Völker, der gegen alles steht, wofür Rhenjir ist.

Der Rhenjir-Tempel und der Rhiannon-Tempel stehen häufig im Wettstreit, da beide eine kämpferische Ausrichtung haben, wobei der Rhiannon-Tempal mehr den einzelnen Ritter und Kämpfer betont, wo es bei Rhenjir stets die Gemeinschaft derer ist, die die Heimat verteidigen und sich der Ketzerei entgegenstellen.

Riten und Liturgien

Das wichtigste Fest von Rhenjir ist das großes Feuer zur Wintersonnenwende, das Fest des Winterfeuers. Es symbolisiert wie in der kältesten Nacht Rhenjir hinabstieg zu den Menschen und ihnen das Feuer brachte, das sie wärmen sollte. Es heißt, dass er ihnen in dieser Nacht auch das Geheimnis des Stahls überreichte.
In seinen Liturgien und Riten wird Rhenjir oft angerufen, sein Feuer zu schicken um zu wärmen gegen Kälte oder gegen Finsternis. Auch wird häufig seine Gunst gerufen, damit die Waffen und Rüstungen standhaft sind, wenn es darum geht Heim und Heimat zu verteidigen.

Das Ritual, durch das das Oberhaupt des Tempels bestimmt wird nennt sich das Ritual des Winterfeuers. In dem Wettstreit dürfen Frauen und Männer gleichermaßen teilnehmen, auch wenn meist ein Mann gewinnt. In der Geschichte des Tempels gab es nur zweimal eine Herrin von Feuer und Stahl.
Zur Wintersonnenwende treffen sich alle Aspiranten auf die Position und beginnen sich aus den vorbereiteten Rohlingen Waffen und Rüstungen für einen Zweikampf zu schmieden. Die Ritualwächter, mächtige Rhenjirpriester aus ganz Noras, rufen an diesem heiligen Tag Rhenjirs Segen herbei, so dass die Schmiedekunst um das Winterfeuer an einem halben Tag abgeschlossen werden kann. An keinem anderen Tag ist Rhenjirs Macht stärker und die Wundermacht ist so groß, die hier gezeigt wird, dass bei Zuschauern kein Zweifel übrig bleibt, dass hier der Gott selbst wirkt. Die Aspiranten, deren Werk nicht fertig wird, denen ist Rhenjir nicht hold und sie scheiden schon aus. Die übrigen legen die Rüstungen und Waffen an, die sie geschmiedet haben. Erneut bitten sie Rhenjir um Beistand. Nun beginnt ein wilder Kampf jeder gegen jeden. Der, dessen Waffe bricht oder dessen Rüstung durchbrochen wird, scheidet aus, ganz gleich, ob er noch kämpfen kann oder nicht. Ansonsten wird der Kampf geführt, bis alle ausgeschieden sind, aufgegeben haben oder tot sind. Danach beugen sich alle vor dem neuen Herrn von Feuer und Stahl.
Die Legende von Inglind, der ersten Herrin von Stahl und Feuer erzählt, dass diese darauf verzichtete eine Rüstung zu schmieden und alleine mit einem Schwert in den Kampf zog. Dieses soll noch heiß vom Feuer Rhenjirs gewesen sein und jede Rüstung und jede Waffe mühelos durchschlagen haben.

Struktur des Rhenjir-Tempels

Der Tempel wird geführt von dem Herrn von Feuer und Stahl. Dieser wird im Ritual des Winterfeuers bestimmt, das ein unübersehbares Zeichen der Macht des Tempels und des Gottes ist. Die unteren Ränge des Tempels werden jeweils ernannt. Für jede Grafschaft gibt es einen Bewahrer von Feuer und Stahl, während jede Stadt, die eine gewisse Größe hat, einen Verteidiger von Feuer und Stahl in ihren Reihen kennt. Die einfachen Priester auf den unteren Rängen sind die Adepten von Feuer und Stahl.
Die Priester sind bekannt dafür, dass sie stets bewaffnet durch das Land ziehen. Auch die in ihren Reihen, die sich mehr der Handwerkskunst zugehörig fühlen, sind stets wehrhaft. Der Fortschritt und die Errungenschaften der Menschen müssen stets gegen die Kräfte der Finsternis verteidigt werden. Es sind die Schatten von Domsdagur, die den Menschen die Waffen rauben wollen, mit denen sie sich wehren können. Rhenjir war es, der den Menschen das Feuer und den Stahl gab, damit sie mit den Göttern gemeinsam gegen die Finsternis streiten können und ihr Schicksal in die Hand nehmen.

Ein wichtiger Orden des Tempels, der vor allen in den Städten Bedeutung hat, sind die Chronisten der Kunst. Dieser altehrwürdige Orden, der seinen Hauptsitz natürlich in der Stadt Noras hat, schickt seine Mitglieder durch die Lande und sie dokumentieren und studieren die Handwerkskunst der Menschen. Neue Techniken werden dokumentiert, genauso wie neue Erzeugnisse, die vorher noch nicht erdacht wurden. Findet sich irgendwo ein besonders gelungenes Stück, an dem Rhenjirs Segen deutlich wird, so bitten die Chronisten häufig, dass diese zumindest für eine zeitlang ausgeliehen werden, um sie in der Halle der Kunst in Noras auszustellen, damit alle sehen können, welch wundersame Gabe Rhenjir ihnen verliehen hat. Herrenlose Meistwerke werden von den Chronisten gesammelt und dauerhaft in der Halle der Kunst aufbewahrt, sowie einige wenige Meisterwerke, die der Orden den Schaffern abkauft.

Der Tempel des Rhenjir ist auf besondere Art und Weise mit dem Tempel des Belenor verbunden. Mit Zustimmung des Patriarchen des Belenor-Tempels existiert der Orden der Stimmen der Flamme. Wo Belenor nur streng zu richten vermag, ist es Rhenjir, der auf Seiten der Menschen vermittelt. Und um nicht sofort den Zorn Belenors zu beschwören, sind es die Stimmen der Flamme, die ausziehen, wenn sich Ketzerei und Häresie irgendwo ausbreiten oder schwarze Magie in die Hände der Menschen fällt. Es wird dann eine Stimme der Flamme entsandt, häufig auf Wunsch der Belenor-Tempel, um solchen Umtrieben auf den Grund zu gehen und eine Lösung zu vermitteln, bei der die Menschen vor Ort an die göttliche Ordnung erinnert werden und den Weg dorthin zurückfinden. Manches Mal wird auch Recht gesprochen und mit Unterstützung der örtlichen Herrscher durchgesetzt, um solches Fehlverhalten zu ahnden. Für die Fälle, das dies nicht erfolgreich ist, bittet der Orden dann den Herrn von Feuer und Stahl mit dem Patriarchen die nächsten Schritte zu beraten und zu prüfen, ob ein heiliger Krieg ausgerufen werden muss.

Legenden und Geschichten aus alter Zeit berichten, dass die Ausbreitung des Glaubens der Menschen, die heute als freie Völker bekannt sind, vor vielen Jahrhunderten der Anlass war, dass die Götter die heutigen Menschen von Noras schickten, um das Land von diesem gefährlichen Irrglauben zu reinigen und ein Bollwerk für die Zeit von Domsdagur zu bilden.

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