Die Geschichte von Varlax – Sohn von Feuer und Wogen

Varlax ist der Sohn von Marha und Rhenijr. Nachdem Beara und Bearon die Menschen schufen und diese von Marha die Fische sie zu nähren und von Rhenijr das Feuer sie zu wärmen bekamen, gerieten die Erst- und der Letztgeborene in Streit.
Sollte den Menschen, sagte Rhenijr, nicht mehr gegeben werden? Sollten ihnen nicht die Mysterien und das Wissen der Marha zugänglich gemacht werden auf das sie voranschreiten? Doch birgt es keine Gefahr. fragte Marha? Würden sie dieses auf eine Weise nutzen wie das Feuer im Herd oder das Feuer, welches Städte brennen lässt? Ist es nicht besser für sie die Welt so zu erleben wie es die Eltern an ihre Kinder weitergeben? Eine lange Zeit wogte der Streit hin und her, aber schließlich akzeptierte Rhenjir, dass es nicht seine Entscheidung war den Menschen das Wissen, was Marha hütete zugänglich zu machen. Sie versöhnten sich und in der Nacht, wo sich Wasser und Feuer, so gegensätzlich sie waren, vereinten und ihren Streit begruben wurde ihr gemeinsamer Sohn Varlax geboren.

Varlax suchte anfangs seinen Platz in der Welt. Er trug sowohl die Sehnsucht seiner Mutter nach der Ferne und dem Wissen, was sich dort finden ließ in sich, wie er auch die Leidenschaft seines Vaters für die Menschen teilte und das Bedürfnis sie zu beschützen.
Niemand weiß genau, welche Orte Varlax alle besuchte, bevor er nach Hause kam. Tatsächlich kehrte er aber von einer seiner Reisen voller Schrecken zurück. Auf seiner Suche nach Wissen hatte er einen Blick in die Zukunft getan. Er hatte die letzte Nacht gesehen und die Rückkehr der Vondur, der uralten Schatten. Varlax war sich sicher, dass die Gaben, die sein Vater den Menschen gegeben hatte, alleine nicht reichen würde, wenn die letzte Nacht begann und er erinnerte sich an den alten Streit aus dem er geboren war.

So macht er sich auf in das Reich seiner Mutter und schlich sich an dem großen Weißen vorbei, der die Mysterien und Geheimnisse unter den Wellen hütete. Mit Klugheit und List schaffte er es schließlich seiner Mutter das Geheimnis um die Magie zu stehlen. Es gibt mehr als eine Geschichte, die erzählt, wie er dies vollbrachte und keiner weiß, welche der vielen Geschichten die Wahrheit ist.
Das Wissen um die Magie teilte er mit den Menschen, so wie einst sein Vater das Geheimnis von Feuer und Stahl mit den Menschen geteilt hatte.

Doch als die Götter sahen, was Varlax getan hatte, waren sie erzürnt. Belenor grollte in gerechtem Zorn und wollte Recht und Urteil sprechen, doch es waren Varlax Eltern, die um Milde baten.
„Kannst du meinem Sohn vorwerfen, dass er sehnsüchtig ist, wie seine Mutter und immer neues Wissen gesucht hat?“, fragte Marha den Götterfürsten. „Er hat mich bestohlen, doch ist er mein Sohn und ich will ihm vergeben, denn er ist mein Sohn und eine Mutter liebt ihren Sohn, so wie auch du Vater, deine Kinder liebst.“ Auch Rhenjir erhob das Wort: „Großmütiger Vater und Fürst, einst habe ich deine Gebote missachtet und das Feuer den Menschen gegeben. Du hast Milde gezeigt und mir vergeben. Zwar war es mir nicht verboten worden, wie ihm, und doch tat er es nur, um jenen beizustehen, denen du Vater in einem Pakt Beistand versprochen hast, gegen die Dunkelheit.“
Und der Götterfürst Belenor schaute zu seiner Gemahlin Heled und diese lächelte milde. Bewegt von den klugen Worten seines sprach er das Urteil.
Varlax wurde blind für die Gegenwart, damit er niemals wieder die Gelegenheit haben sollte, Dinge zu stehlen, die nicht sein sind. Gleichzeitig aber, öffnete er Varlax Blick für Zukunft und Vergangenheit. Er überschaut das Meer der Vergangenheit und er sieht die Ströme der Zukunft. Und er versucht die Menschen mit der Erfahrung der Vergangenheit in eine bessere Zukunft zu leiten.
Doch sein Erbe blieb dem Menschen. Wissen und Lehre waren eine Waffe gegen die Finsternis und damit konnten die Menschen Waffen gegen die Finsternis schmieden. Auch das Geheimnis um die Magie war letztlich frei unter den Menschen, auch wenn es von den Göttern ungern gesehen wurde. Zu groß war die Sorge, dass die Menschen es missbrauchten und dieses Wissen gegen die göttergefällige Ordnung gewandt wurde.
Und so wurde es jedem Gott verboten, die Magie als eigene Domäne zu vereinnahmen. So wie das Schwert nicht allein Rhiannon gehört, weil die Schmiedearbeit auch des Rhenjir ist, so sollte die Magie nicht alleine der Domäne eines Gottes gehören, sondern alle Götter sollten in ihren Domänen darüber wachen, dass mit der Magie kein Unfug getan wurde.
Allein Varlax frohlockte. Das Wissen war unter den Menschen. Und er konnte sehen, auf all den vielen Pfaden, die die Zukunft führten, auf jedem davon hatten die Menschen nun eine Waffe mehr, die sie gegen die Vondur und ihre Diener führen konnten. Und zum ersten Mal in all der Zeit sah er endlich auch Hoffnung. Ihm wurde die Schirmherrschaft über die Philosophie und die Schulen der Menschen gegeben, sowie für die Forscher und Suchenden, die wie er einst durch die Welt ziehen, um neue Erkenntnisse zu finden.

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