Glaube an Varlax

Stichworte: Nebel, Papier und Tinte, Lehrstätten, Bibliotheken, Neugierde, Erkenntnis, Zeit, Erinnerung, Alchemie, Listigkeit, Ratschlag
Beinamen: Der Wissensbringer, Schutzherr der Suchenden, der Listige, der Berater
Heiliges Tier: Die Eule
Heiliger Edelstein: Mehrfarbiger Turmalin
Farben: Rot/Blau
Wunderkräfte der Priester: Weisheit der Bücher, Varlax‘ schnelle Augen, Schutz der Bücher
Symbole: Das Dreieck

Dogma

Niemand soll sich nach der Vergangenheit verzehren die zur Erfahrung geworden. Niemand soll sich an die Gegenwart klammern, denn es ist unabwendbar, dass sie vergeht.

Stets die Zukunft im Blick, wissend, dass diese nicht festgeschrieben ist. Dies vor Augen mit dem Wissen und der Erfahrung derer die vor dir kamen im Rücken strebe nach Erkenntnis auf, dass du das Wissen der Menschen mehrest und deine Taten zu den Erfahrungen werden, aus denen andere Erkenntnis schöpfen können.

Leitsätze

Wer die Schrecken der Vergangenheit vergisst, ist verdammt, ihnen eines Tages wieder zu begegnen.

Reflektiere die Zukunft von früher und die Vergangenheit von bald.

Bis heute konnte sich noch nie jemand an die Zukunft erinnern, immer nur an die Vergangenheit.

Es ist gut, aus eigenen Fehlern zu lernen, doch lerne lieber aus den Fehlern anderer.

Wahres Wissen ist nicht die Zahl aller Tropfen im Wasserfall, sondern die Erkenntnis, warum das Wasser die Erde sucht.

Wissen und Erkenntnis bedeuten Verantwortung. Du wirst dereinst Rechenschaft darüber ablegen was du getan hast, aber auch was du unterlassen hast.

Wer Verbote bricht, wird bestraft. Aber die Erkenntnis, die daraus erlangt wurde, besteht für alle fort.\\

Nebengötter und Heilige

Die Heiligen des Varlax sind all jene die nach ihrem Eingang in die goldenen Hallen neue Erkenntnisse oder Horte des Wissens auf der Welt hinterließen die diese zu einer anderen machten im Vergleich zu der Zeit vor ihnen.

Gläubige

Jeder der das Wissen auf einer höheren Ebene verbreitet, anwendet und neues entdeckt und von Varlax weiß, fühlt sich im Regelfall mit ihm verbunden.
In der breiten Bevölkerung ist er mit Namen bekannt als Sohn der Marha und des Rhenijr unter dessen Schutz man angeblich rudimentär lesen, schreiben und rechnen lernen können soll und der dafür bestraft wurde, dass er die Magie freigesetzt und den Menschen gebracht hat. Die tieferen Hintergründe seiner Geschichte und seines Wesens, werden dort von den meisten nicht erfasst.
Den meisten Adeligen ist er hauptsächlich aufgrund von Höflingen und Beratern, die in Varlax den Berater sehen, der seinem Fürsten auch mal ungebetenen Rat gibt, den dieser aber braucht um eine Situation zu meistern.
In den südlichen Gefilden, insbesondere in der Grafschaft Sonnvald und der Königstadt Noras, ist der Glaube präsenter. Da hat Unterricht und Bildung einen eigenen Wert, der zumindest in den Adelsschichten und den höheren bürgerlichen Schichten ausbreitet. Bildung und Kunst ist dort ein hochangesehenes Gut.
Im Norden bleibt man bei traditionelleren Knappen bzw. Kampfausbildung. Zumeist ist es ein reicher Kaufmann der einen Gelehrten persönlich versorgt und es sich obendrein leisten kann sein zweitgeborenes Kind von der täglichen Arbeit für Studien freizugeben. So beweist er seinen Reichtum. Der Herr der Erkenntnis hat sich durch eine solche Ehrung, stets wohlwollend der Familie gegenüber gezeigt und es heißt, dass der Erstgeborene so immer von mindestens einem guten Berater umgeben ist.
Man redet in Varlaxkreisen ungern darüber, aber es ist so, dass auch viele Spione sich zu Varlax hingezogen fühlen, denn er war der Listige, der Wissen gestohlen und weitergegeben hat, so wie sie versuchen Wissen mit List Wissen zu erringen, um es ihrem Herrn zu bringen.
So kann es geschehen, dass zwei Varlax-Anhänger im Glauben das Beste für ihren Gott zu tun sich vollkommen gegensätzlich gegenüberstehen im Glauben den Willen ihres Gottes zu erfüllen. Die Wege keines Gottes sind vielfältiger als die von Varlax und wer den wahren Willen des Gottes erkannt hat, zeigt sich erst, wenn die Gegenwart zur Vergangenheit geschrieben wurde.

Riten und Liturgien

Es heißt, dass sie eine Liturgie beherrschen, die einem Brand zwar nicht stoppen kann, aber dafür sorgt, dass die meisten Bücher nur so sehr versehrt werden, dass man noch in der Lage ist, das Wissen, was in ihnen ist zu retten, nachdem der Brand vorbei ist.
Es heißt auch, dass die Priester Varlax‘ über ein Erinnerungsvermögen, wie einer Bibliothek gleicht verfügen und sich Sachen ins Gedächtnis rufen können, die andere schon längst vergessen haben.

Darüber hinaus gibt es ein Gebet des Varlax, das den Gläubigen stets ermahnt alle Faktoren in Betracht zu ziehen um den richtigen Faden der Zukunft zu ergreifen:

Liturgie des Scheiternden
Er erdachte sich zwar eine Waffe, aber nicht die Geschicklichkeit, mit ihr umgehen zu können.
Er verdiente sich zwar Gold, aber nicht die Kraft, es tragen zu können.
Er gewann für sich zwar eine Krone, vergaß aber das dazugehörige Volk.
Er verschaffte sich zwar Wachstum, aber nicht einen Weg, um es zu kontrollieren.
Er sammelte sich zwar Wissen, aber nicht den Weitblick, es auch zu verwenden.
Er errang sich zwar Macht, aber nicht die Weisheit, um die Welt zu verändern.

Struktur des Varlax-Glaubens

Der Varlax Glaube hat kaum Strukturen im Sinne der anderen Tempeln. Es gibt vereinzelte Priester, oftmals ehemalige Rhenjir-Priester oder Mahra-Priester, die gemerkt haben, dass, deren Weg nicht ganz der Ihre war und sie sich ganz der Suche nach Wissen, Erkenntnis und Lehre verschreiben. Es gibt durchaus auch Priester, die direkt zu Varlax finden, aber das ist erst in jüngster Zeit passiert und führt dazu, dass sich langsam die Strukturen eines Tempels aus der Glaubensgemeinschaft ausbilden.

Eine besondere Beziehung verbindet naturgemäß die Tempel von Marha und Rhenijr mit dem Glauben an Varlax und so finden die Anhänger Varlax häufig Unterstützung und Obdach in deren Tempeln. In der Königsstadt Noras existiert die erste und größte Organisation des Varlax-Glaubens und der einzige Tempel der Kirche, der damit auch Hauptsitz des Glaubens ist – Die Große Bibliothek von Noras. Dort finden sich Gläubige aus ganz Noras ein um Interessensgemeinschaften zu bilden für Forschungsvorhaben oder um schlicht Erkenntnis zu suchen. Wenngleich der Tempel selbst keine Struktur besitzt, so wird letztlich der Vorsteher der Bibliothek auch gern als Vorsteher des Tempels und höchster Vertreter von Varlax betrachtet. Er hat zwar keine tatsächliche Handhabe über die Gläubigen, gilt aber vielen als ein weiser Ratgeber und ist hoch respektiert. Der Bibliothekar nominiert für den Fall seines Todes sein Nachfolger. Die Bibliothek ist das einzige Gebäude Noras das eigenständig dem Tempel Varlax gehört.

Politisch ist der Tempel äußerst zurückhaltend. Die Gründe dafür sind vielfältig. Manche glauben, dass man in der politischen Gegenwart keine Erkenntnis finden kann und konzentriert sich daher auf die Forschung für morgen. Diejenigen die politisch aktiv werden, finden sich dann meist als Berater und Höflinge bei den Fürsten. Die Akademie in Weißlauf ist die neuste Entwicklung, die zeigt, dass der Glaube an Varlax und seine Bedeutung zunimmt. Die Akademie verspricht nicht nur mehr Organisation und strukturiertere Bildung, sondern auch mehr Anerkennung des Glaubens im Norden. Die Unterstützung von zwei Grafschaften, lässt die Bibliothek in Noras diesmal hoffen, dass hier möglicherweise ein zweites Glaubenszentrum entsteht, wie es die Bibliothek von Noras ist.

Orden gibt es keine, doch arbeitet der Tempel gern mit anderen Orden zusammen. Das bekannteste Beispiel sind die Chronisten der Kunst des Rhenjir-Tmepels. Wenngleich auf Handwerkskunst beschränkt, sind gerade die Varlax-Gläubigen erpicht auf neue Techniken und damit Erkenntnisse. Leider werden neue Errungenschaften des Rhenjir-Tempel meist zugesprochen, wenngleich es ein tüchtiger Varlax-Gläubiger war der das Meisterwerk erschuf. Weniger ein klassischer Orden ist die Papiergilde zu Noras. Die Vertreter und Händler der Gilde sind oft große Anhänger Varlax und unterstützen gern Projekte nicht nur mit Papier, sondern auch mit monetären Mitteln.

Durch die jüngsten Ereignisse in Noras haben einige Gelehrte, die sich mit der gefährlichen Kunst der Magie im Geheimen beschäftigt haben, miteinander Kontakt aufgenommen über verschlüsselte Briefe. Sie nennen sich „Die Wachsamen“ und tauschen Informationen über magische Erkenntnisse und merkwürdige Vorkommnisse in Noras aus. Untereinander kennen sie ihre Namen nicht und die Briefe werden an der Bibliothek in Noras durch Bücher ausgetauscht. Sicher ist nur, dass der kleine Geheimbund mindestens fünf aber nicht mehr als ein Dutzend Mitglieder hat. Die meisten von ihnen sind auch keine Magier, sondern es finden sich da auch Alchemisten und Kräutergelehrte. Aber es sind die, die sich erinnert haben, warum einst Varlax die Magie zu den Menschen brachte. Als Waffe gegen die Finsternis.

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